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    Die Geschichte eines Versprechens: GUARANTEED TO KEEP YOU DRY

    Team Gore
    Team Gore

    1976 kamen die ersten GORE-TEX Produkte auf den Markt. Für Outdoor-Fans war das die lang ersehnte Erfüllung eines scheinbar unmöglichen Traums – ein Material, das wasserdicht UND atmungsaktiv zugleich war. Doch nur zwei Jahre später häuften sich Reklamationen von Verbrauchern aufgrund von undichten Stellen. Obwohl der Großteil der Bekleidung auf dem Markt weiterhin wunderbar funktionierte, gab es für Bob Gore bei der Integrität der Produkte keinen Raum für Kompromisse. Er stellte persönlich die Produktion ein und rief Bestände im Wert von Millionen von Dollar zurück, bis eine Lösung gefunden war. Innerhalb von nur sechs Monaten kam eine neue Materialgeneration auf den Markt. Dieser hohe Stellenwert der Produktintegrität führte 1989 zur Einführung des GUARANTEED TO KEEP YOU DRY Versprechens, einem in der Branche einzigartigen Leistungsversprechen eines Materialherstellers. Mehr als 30 Jahre später geben wir dieses Versprechen immer noch auf alle Produkte, die mit unserem schwarzen diamantförmigen Produktanhänger ausgezeichnet sind.

    Integrität durch Innovation

    Doch wie kann ein Materialhersteller die Integrität von Bekleidung gewährleisten, die er nicht selbst fertigt? Der erste Schritt von Gore war, seinen Kunden und den Endverbrauchern Mittel und Wege zur Behebung von Schwachstellen an die Hand zu geben, die nichts mit dem Material zu tun hatten. So brachte Gore 1978 den SEAM STUFF Liquid Seam Sealer heraus, ein flüssiges Epoxidharz zur Nahtabdichtung speziell für GORE-TEX Bekleidung, das die Verbraucher auf die Nähte ihrer Bekleidung auftragen konnten, um zu verhindern, dass an den Nahtstellen Wasser eindringt. 1979 entwickelten die Wissenschaftler von Gore dann das weltweit erste SEAM TAPE aus ePTFE mit zugehörigem Applikator, mit dem die Hersteller sämtliche Nähte der GORE-TEX Bekleidung bereits in der Fertigung versiegeln konnten, noch bevor sie überhaupt im Einzelhandel verfügbar war.

    Integrität durch Design

    Anfang der 1980er Jahre folgte eine begrenzte Dreijahresgarantie auf die Leistungsfähigkeit des Materials. Diese deckte jedoch keine Undichtigkeiten aufgrund von Design- oder Konstruktionsfehlern ab, auf die Gore als Materialhersteller wenig Einfluss hatte. Also taten wir uns mit Bekleidungsherstellern und führenden Experten auf dem Gebiet der Textil- und Bekleidungsforschung wie dem U.S. Army Clothing and Textile Research and Development Command, dem U.S. Army Human Engineering Lab sowie führenden Universitäten und Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt zusammen und entwickelten 1984 den „Guide to the Design and Construction of Weatherproof Garments“, einen „Leitfaden für Design und Konstruktion von wetterfester Bekleidung“.

    Dieser wurde die Grundlage für unser „Raingear Without Compromise“-Programm, Regenbekleidung ohne Kompromisse, das wir 1985 ins Leben riefen. Hierbei handelte es sich um einen Designstandard, der Hersteller, die GORE-TEX Material für offizielle „Regenbekleidung“ verwenden wollten, dazu verpflichtete, sämtliche Prototypen an Gore zu übersenden, wo sie visuell auf Konformität mit den im Leitfaden festgelegten Standards überprüft wurden. Zudem wurde die Qualität der Bekleidungskonstruktion getestet – unter anderem durch eine hydrostatische Prüfung aller Nähte auf Wasserdichtigkeit. Schließlich musste die Bekleidung einen halbstündigen Tragetest in unserer „ Strom Cube“ durchlaufen, in der eine mit Feuchtigkeitssensoren ausgestattete Testpuppe einer simulierten Niederschlagsmenge von 7 cm pro Stunde ausgesetzt wurde. Wenn die Sensoren der Testpuppe in diesem Zeitraum keine Feuchtigkeit registrierten, wurde das Design von Gore mit dem „Raingear Without Compromise“-Produktanhänger „ausgezeichnet“.

    Integrität durch Performance

    Durch den von uns vorgeschriebenen strengen Designstandard wurde es für unsere Kunden jedoch zunehmend schwierig, individuelle Designs zu entwerfen. Ihre Kreativität und Innovationskraft bei der Designentwicklung wurden quasi im Keim erstickt. Da wir aber eine echte und für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft mit unseren Kunden anstrebten, haben wir unseren Fokus weg vom Design und hin zum primären Ziel unserer Bemühungen um Produktintegrität verlagert – zur Performance. Und so riefen wir 1989 unser GUARANTEED TO KEEP YOU DRY Programm ins Leben.

    Hierbei handelte es sich um einen reinen Leistungsstandard. Die Verantwortung für das Design lag bei unseren Kunden, während wir durch unsere simulierten Regentests sicherstellten, dass ihre Designs unser Garantieversprechen erfüllten. Seit damals sind die Testverfahren immer ausgefeilter geworden und die wissenschaftliche Forschung in Sachen Komfort hat sich beschleunigt. Wir arbeiten weiterhin eng mit unseren Kunden zusammen, um die Grenzen des Möglichen stets neu auszuloten und die Performance unserer Produkte kontinuierlich zu verbessern. Im Mittelpunkt unseres Handelns steht nach wie vor die Produktintegrität, genau wie damals, 1978, als wir feststellen mussten, dass unser Material unsere Erwartungen nicht erfüllte und Bob Gore deshalb die Produktion stoppte. Und wir lassen uns nach wie vor von der Zusage leiten, die Bob Gore daraufhin machte: dass unsere Produkte halten, was wir versprechen.

    ÜBER DEN AUTOR
    Kevin Brown leitet das Heritage & Archives Team von Gore und beschäftigt sich mit den Tiefen der Gore Firmengeschichte. Der gebürtige US-Amerikaner wohnt derzeit in London, wo ihm seine GORE-TEX Ausrüstung bei typisch englischem Regenwetter in der Stadt ebenso unschätzbare Dienste leistet wie draußen in der Natur. In seiner Freizeit schreibt er gerne, geht wandern und unternimmt Spaziergänge mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Töchtern.

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