Der freie Autor und GORE-TEX Markenbotschafter Tom Hill spricht zum Start der Freeride World Tour 2024 mit dem Fotografen Dom Daher über die Herausforderung, die besten Freerider der Welt unter oft extremen Bedingungen zu fotografieren.
Die Marke GORE-TEX ist Sponsor der Freeride World Tour. Dabei brauchen aber nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zuverlässigen Schutz vor dem Wetter. Dominque Daher dokumentiert den Freeride-Sport seit den 1990er Jahren und kennt die Freeride World Tour wie kaum ein anderer. Er war mit seiner Kamera bei der ersten Austragung dabei und ist seither eine feste Größe bei der Tour. Wie schafft er es, immer wieder einzigartige Bilder zu machen? Und was haben der Komfort und Schutz von GORE-TEX Bekleidung damit zu tun?
„Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, wie ich mich am besten anziehe. GORE-TEX Oberbekleidung war schon immer meine erste Wahl.“
Dom protestiert, als ich behaupte, dass er der wohl erfahrenste Fotograf bei der FWT ist: „Nein, ich bin einfach nur schon lange dabei!“ Aber der französische Fotograf muss schon einiges richtig machen, schließlich dokumentiert er seit mehr als 16 Jahren die Freeride-Königsklasse. Doch bevor wir über die Freeride World Tour sprechen, will ich mehr darüber erfahren, wie Dom dahin kam, wo er heute ist.
„Ich habe Ende der 1990er Jahren als Freerider angefangen. Aufgewachsen bin ich in Marseille, im Süden Frankreichs. Von dort aus bin ich oft in die französischen Alpen – nach Serre Chevalier – gefahren. Ich war ganz okay, aber nicht brillant. Die Jungs, die direkt in den Bergen lebten, fuhren auf einem ganz anderen Niveau“, erklärt Dom. An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass Doms Interpretation von „okay“ typisch für seine bescheidene Art ist. Er erzählt weiter: „Ich habe damals auch an Wettbewerben teilgenommen, hatte ein paar Sponsoren und viele Freunde in dem Sport, sodass ich in der Freeriding-Szene ziemlich gut vernetzt war, als ich irgendwann beschloss, mich aus dem Wettkampfsport zurückzuziehen.“
„Ich hatte schon immer einen Hang zum Journalismus und war sehr glücklich, als ich einen Job bei der Zeitschrift Skieur bekam. Das war damals die große Zeit der Zeitschriften – man konnte damit viel Geld verdienen und es gab ein großes kreatives Interesse an den Publikationen und am Actionsport generell. Bei Skieur ging es richtig ab! Am Anfang schrieb ich kurze Beiträge, wurde dann aber Photo Editor und machte irgendwann auch selber Fotos, unter anderem weil es eine gute Gelegenheit war, aus dem Büro raus zu kommen! 2004 habe ich dann gekündigt, um als freier Fotograf zu arbeiten. Den letzten Ausschlag hat dabei ein Freund gegeben, als er mich bat, die Freeride World Tour 2008 zu fotografieren. Und hier bin ich immer noch!“
Wie sieht ein typischer Tag bei der Freeride World Tour für dich als Fotograf aus? Und was hat sich aus deiner Sicht über die Jahre verändert?
„Ich bin immer auf der Suche nach etwas Neuem, will mich weiterentwickeln, kreativ sein, egal ob bei Actionaufnahmen, Portraits, Studioaufnahmen oder Dokumentationen. Ich arbeite auch am offiziellen Freeride World Tour Podcast mit. Um kreativ sein zu können, muss ich in Bewegung bleiben. Genauso wie sich das Niveau der Fahrerinnen und Fahrer in den letzten 15 Jahren massiv gesteigert hat, hat sich auch die Qualität der Fotos und alles, was damit zusammenhängt, weiterentwickelt.“
„Aber die Basics sind mehr oder weniger gleich geblieben. Es geht immer zwei Tage vorher mit dem Face Check los. Während die Teilnehmer ihre Lines festlegen, machen wir ein paar Lifestyle-Aufnahmen. Außerdem reden wir mit den Teilnehmern über die Lines, die sie fahren wollen. Dabei geht es vor allem darum, Vertrauen und eine gute Beziehung aufzubauen, aber natürlich wollen die Fahrerinnen und Fahrer auch, dass wir gute Aufnahmen von ihnen machen!“
„Am Contest-Tag arbeite ich mit einem zweiten Fotografen – mit Jeremy Bernard – zusammen. In der Regel positioniert sich einer von uns so, dass er sicher gute Aufnahmen machen kann, während der andere eine gewagtere Position bezieht, bei der er vielleicht nicht alles sehen, aber manches dafür aus einem viel besseren Winkel einfangen kann. Lange Zeit habe ich immer aus einem Helikopter fotografiert, das war mein Spezialgebiet. Aber inzwischen kommen Helis bei der Freeride World Tour sehr viel seltener zum Einsatz, was aus Umweltgründen auch verständlich ist.“
„Normalerweise steigen wir zu Fuß oder mit Tourenski mehrere Stunden steile Hänge hinauf. Das ist echt harte Arbeit. Auf dem Rücken trägst du einen schweren Rucksack mit der Ausrüstung und allem, was du sonst noch den Tag über brauchst. Du hast immer Zeitdruck, weil es immer noch etwas zu fotografieren gibt, bevor es losgeht.“
Und genau deshalb ist für Dom seine Bekleidung so wichtig. Es gibt keine zweite Gelegenheit für Aufnahmen von Final Runs, weshalb er immer bereit sein muss, bei jedem Wetter.
„Ich schwöre auf das Zwiebelprinzip! Beim Aufstieg trage ich nur einen funktionalen Baselayer und eine GORE-TEX Jacke und Hose. Die GORE-TEX Bekleidung ist immer die äußerste Schicht der Zwiebel. Solange ich in Bewegung bin, lasse ich den Reißverschluss offen, aber wenn ich anhalte, mache ich alles sofort fest zu. Dadurch wird meine Körperwärme gespeichert und ich trockne sehr schnell. Unter meine Jacke kommen dann noch weitere Schichten. Oft sitze ich bei meiner Arbeit stundenlang auf sonnenabgewandten Hängen herum, weshalb es für mich extrem wichtig ist, mit sehr unterschiedlichen Temperaturen klarzukommen. Atmungsaktive und dauerhaft wind- und wasserdichte Bekleidung ist für mich ein absolutes Muss. Wenn ich mich falsch anziehe, dann leidet im Fall der Fälle nicht nur meine Arbeit darunter, sondern auch meine Sicherheit.“
„Beim Fotografieren trage ich immer nur sehr dünne Lederhandschuhe, weil ich damit meine Kamera gut bedienen kann. Bei sehr schlechten Wetterbedingungen oder wenn ich in den Schnee greifen muss, ziehe ich mir große GORE-TEX Fäustlinge über. Auch die sind so atmungsaktiv, dass jegliche Feuchtigkeit schnell trocknet.“
Nach dem Finale ist Doms Tag aber noch lange nicht vorbei. Er macht sich so schnell wie möglich auf den Weg nach unten, um die Sieger noch bei der Preisverleihung zu erwischen und sich an die große Aufgabe zu machen, die Aufnahmen des Tages zu sichten.
„Ich mache an so einem Tag oft bis zu 4.000 Bilder. Das reduziere ich auf etwa 300 Bilder, sodass von jedem Teilnehmer immer ein paar Aufnahmen dabei sind. Die Aufnahmen bekommen die Athleten und die Sponsoren noch am selben Abend. Und dann geht die Show weiter.“
So ist es immer: Nach der Show ist vor der Show, für die wieder gepackt werden muss. Für Dom geht es jetzt dann gleich weiter nach Kanada. Und solange er als Fotograf die Freeride World Tour dokumentiert, steht – nach seinen Kameras – definitiv seine GORE-TEX Bekleidung ganz oben auf der Packliste.