Ein Gespräch über nachhaltige Mode mit Chris Blackwood, European Marketing Leader GORE-TEX Consumer Fabrics, und Marie Måwe, Sustainability Stakeholder Engagement Director, Gore Fabrics Division.
Foto von Chris Blackwood
Der Weg in eine nachhaltigere Zukunft ist eine große Aufgabe – eine, die wir alle ernst nehmen müssen. Dafür ist mehr bedachtes Handeln im Alltag erforderlich. Wir alle müssen unser Verhalten so verändern, dass es weniger Auswirkungen auf die Umwelt hat. Aber vor allem müssen auch die Unternehmen umdenken.
Wir bei Gore setzen auf zielgerichtete Innovationen, um einige der anspruchsvollsten globalen Herausforderungen zu lösen. Nachhaltigkeit steht zunehmend im Mittelpunkt dieser Innovationen, weshalb wir konsequent daran arbeiten, die Lebensdauer unserer Produkte zu verlängern.
Nachhaltige Mode vs. Fast Fashion
Das Thema „Nachhaltige Mode“ wird derzeit viel diskutiert. Dabei geht es darum, die Modeindustrie umweltfreundlicher zu machen und die gesamte Lieferkette vom Rohstoff bis zur fertigen Kollektion in den Geschäften zu überdenken. Auch faire Arbeitsbedingungen spielen eine wichtige Rolle.
„Wir alle müssen verstehen, welche Probleme der stetig steigende Konsum mit sich bringt, insbesondere auch der Müll, der durch unverkaufte Fast Fashion entsteht“, erklärt Marie Måwe, Sustainability Stakeholder Engagement Director bei Gore.
Foto von Marie Måwe
Die Kehrseite der Mode-Maschinerie
Die massenhafte Herstellung von billiger Fast Fashion hat einen unglaublich hohen Preis: die Auswirkungen auf die Umwelt. In der gesamten Wertschöpfungskette sind Umweltverschmutzung und Ausbeutung von Arbeitskräften an der Tagesordnung. Was können wir dagegen tun?
„Der Kern des Problems ist die schnelle Produktion von Massenware. Wir müssen bewusster darauf achten, wie wir produzieren und konsumieren. Wir müssen weniger Kleidung kaufen, dafür aber hochwertigere und sie länger tragen. Wir müssen Produkte und Ressourcen als etwas Wertvolles betrachten, nicht als etwas, das man wegwerfen kann“, erklärt Marie.
„Als Unternehmen und auch als Einzelpersonen setzen wir uns dafür ein, einen positiven wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und dabei gleichzeitig verantwortungsvoll mit unserer Umwelt umzugehen und unsere soziale Verantwortung wahrzunehmen“, so Chris Blackwood, der seit 20 Jahren bei Gore tätig ist und das European Marketing Team für GORE-TEX Consumer Fabrics leitet.
Unser Ansatz bei Gore ist es, uns auf Innovationen und die Herstellung von langlebigen Produkten zu konzentrieren.
„Als Unternehmen für Materialinnovationen hat Gore eine große Verantwortung“, betont Marie. „Wir arbeiten mit mehr als 300 Verbrauchermarken zusammen. Wenn die Marke GORE-TEX ein neues Material entdeckt, beispielsweise das neue GORE-TEX Material mit geringerem ökologischem Fußabdruck bei unveränderter dauerhafter Performance, dann hat das Auswirkungen auf den gesamten Markt.“
Unser kontinuierlicher Einsatz für verantwortungsvolle Performance inspiriert die Entwicklung von GORE-TEX Produkttechnologien und setzt neue Maßstäbe bei funktionaler, dauerhafter Performance und Nachhaltigkeit. Alle neuen GORE-TEX Produkte werden nach strengen Kriterien getestet, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten.
„Wenn Produkte länger in Gebrauch bleiben, werden Ressourcen für die Herstellung neuer Produkte eingespart. Daher ist dies der wichtigste Beitrag, den wir als Verbraucher und als Branche leisten können“, fügt Marie hinzu.
Langlebigkeit über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg ist entscheidend
Bei Chris Blackwood geht es tagtäglich vor allem darum, wie die Themen verantwortungsvolle Performance und Nachhaltigkeit in der Marketingkommunikation von Gore vermittelt werden können. „Die Bereitschaft von Verbrauchern, Marken und Händlern, sich mit dem Waschen, Pflegen und Reparieren von Produkten auseinanderzusetzen, hat sich stark verändert, da zunehmend klar wird, dass dies der Schlüssel für eine lange Produktlebensdauer ist.“
Chris erklärt weiter: „Aus Marketingsicht liegt unser Schwerpunkt darauf, den Verbrauchern zu zeigen, was wir hinter den Kulissen tun. Die Marke GORE‑TEX steht nicht nur für Performance, sondern auch glaubwürdig für Nachhaltigkeit, angetrieben von wissenschaftlicher Forschung.“
Jede Innovation basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Gore arbeitet aktuell in mehr als 50 Projekten an mehr ökologischer Nachhaltigkeit und versucht in mehr als 60 Projekten, das Wohlbefinden der Menschen zu bewahren und zu verbessern. Unser Fokus auf Nachhaltigkeit ist begründet in unserem Markenversprechen – Together, improving life – und unseren seit langem bestehenden Werten, unserer Kultur und unseren Prinzipien sowie unserer Verantwortung gegenüber unseren Associates, Kunden und Communities.
Was sind die größten Herausforderungen für Gore und wie können wir sie angehen?
Marie dazu: „Wir alle stehen vor zahlreichen Herausforderungen und brauchen praktikable Lösungen, um eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen. Das kann meiner Meinung nach nur durch Zusammenarbeit gelingen. Niemand kennt die Antworten auf alle Fragen. Wir müssen gemeinsam an einem Strang ziehen und ohne Konkurrenzdenken in unterschiedlichen Innovationsbereichen zusammenarbeiten. Wir müssen unser Wissen teilen und gemeinsam dafür sorgen, dass wir unsere Branche so schnell wie möglich zum Besseren verändern.
Wir sind Mitglied der Sustainable Apparel Coalition und der Ellen MacArthur Foundation. Wir sind Mitglied der European Outdoor Group, der Outdoor Industry Association und von Fashion For Good, einem Kooperationsprojekt für nachhaltige Innovationen in der Modebranche. Ich denke, dass all diese Gemeinschaftsinitiativen wichtige Plattformen sind, um diese Themen zu diskutieren. Es gibt bereits einen regen Austausch von Ansichten und Ideen. Darüber hinaus ist Gore selbst eine große Plattform, auf der es immer Potenzial für innovative Entwicklungen gibt.“
„Ich möchte an dieser Stelle den Arbeitstitel unserer Kampagne vom letzten Jahr anführen: „Our work is never done“. Es ist nicht so, dass wir mit ePE, der neuen innovativen Membran in unseren neuen GORE-TEX Produkten, mit unserer Arbeit fertig sind. Wir fragen uns immerzu: Wie können wir noch besser werden?
Chris weiter: „Die kürzliche Einführung von GORE-TEX Produkten mit ePE Membran ist nicht die einzige Maßnahme, mit der wir uns den Herausforderungen der Zukunft stellen. Es ist eine Etappe auf unserer Reise, auf der wir immer wieder nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen, indem wir zum Beispiel den Anteil an recycelten oder spinnfasergefärbten Textilien erhöhen oder ergänzende Technologien einführen, die unseren Fußabdruck insgesamt verbessern.“
GUARANTEED TO KEEP YOU DRY
Die Marke GORE-TEX war schon immer auf Langlebigkeit ausgerichtet. Die Einführung unseres GUARANTEED TO KEEP YOU DRY Versprechens im Jahr 1989 belegt das mehr als deutlich.
Wenn du ein neues GORE-TEX Produkt mit dem GUARANTEED TO KEEP YOU DRY Versprechen auf dem Produktanhänger kaufst, dann bekommst du eine besondere Garantie. „Wir garantieren die Wasserdichtigkeit, Winddichtigkeit und Atmungsaktivität über die gesamte Nutzungsdauer des Produkts“, erklärt Chris. „Deine Bekleidung braucht genauso viel Aufmerksamkeit wie deine Ausrüstung.“
Der Umwelt zuliebe: GORE-TEX Bekleidung muss immer „Fit for Use“ sein
„Das bedeutet, dass ein Produkt optimal auf den vorgesehenen Einsatzzweck ausgelegt ist“, erläutert Chris. „Alles in der gesamten Wertschöpfungskette, von der Auswahl der Textilien und Membranen bis hin zum fertigen Kleidungsstück, ist einzigartig und basiert auf den spezifischen Anforderungen des Endverbrauchers an das Produkt. Darin unterscheidet sich Gore meiner Meinung nach ganz wesentlich von anderen Produkten auf dem Markt.“
Das ist nicht nur für den konkreten Einsatz eines Produkts vorteilhaft, sondern trägt auch dazu bei, dass die Produkte länger halten, da sie für eine spezielle Aktivität hergestellt werden.
Marie ergänzt: „Es war eine große Herausforderung, Produkte mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck herzustellen, ohne Kompromisse bei der Funktionalität zu machen. Deshalb sind wir unglaublich stolz darauf, dass wir es mithilfe von Innovation, Wissenschaft und strengen Tests geschafft haben, dieses Ziel zu erreichen.“
„Wir müssen lernen, bedachter zu konsumieren, Mode bewusster zu kaufen und nachhaltiger herzustellen. Das effektivste Mittel, um den ökologischen Fußabdruck unserer Kleidung zu reduzieren, ist, sie möglichst lange zu tragen.“ – MARIE MÅWE, Sustainability Stakeholder Engagement Director
Marie erklärt, dass man als Verbraucher nur Kleidungsstücke kaufen sollte, die man wirklich toll findet und die in Bezug auf Funktion, Passform und Optik genau den Bedürfnissen entsprechen – kurz gesagt also Kleidungsstücke, in denen man sich wohl fühlt und in denen man gut aussieht, jetzt und auch in ein paar Jahren. „Das ist mit Abstand das Beste, was man für mehr Nachhaltigkeit in der Mode tun kann.“
„Ich stimme Marie voll und ganz zu“, bestätigt Chris. „Eine Sache vielleicht noch: Ein Kleidungsstück, das durch Waschen erneuert oder – besser noch – das repariert werden kann, ist zweifellos die sinnvollste Wahl.“