Ohne Helikopter. Ohne Flugzeug. So kommt Stefan Glowacz zu den Orten, an denen er klettert. Ob per Kanu durch den Dschungel Venezuelas oder mit dem Kajak über die Eisströme im nördlichen Kanada. Acht Jahre lang hat er zahlreiche Wettkämpfe gewonnen, dreimal wurde er im italienischen Arco zum Rock Master erkoren. Dann meisterte er 1993 die Erstbegehung der anspruchsvollen Route „Des Kaisers neue Kleider“ im Wilden Kaiser, Österreich, damals eine der härtesten Routen der Welt. Seitdem er seine Wettkampfkarriere beendet hat, widmet er sich ganz dem Abenteuerklettern.
Was war die größte Leistung deines Lebens? Oder letzter Woche?
Die Entdeckung einer neuen Route auf dem Roraima. Wir nannten sie „Behind the Rainbow“ in Erinnerung an unseren Freund Kurt Albert. Dort gab es Griffe, auf die noch nie zuvor jemand die Hand gelegt hatte. Felsen, auf die noch nie zuvor jemand getreten war. Wo du der erste warst, der einen Ausblick genießen konnte, der erste, der den Gipfel erreicht hat. Das ist es, worum es für mich geht. Das Abenteuer. Was ist da noch alles, das wir nicht kennen? Das will ich finden. Es leben und es atmen.
Was treibt dich an, immer wieder loszuziehen, mehr zu schaffen, mehr zu erleben?
Klarheit. Von jedem Abenteuer komme ich als anderer Mensch zurück. Da draußen gibt es keine Ablenkung. Lösungen werden leichter. Klarer. Ob starker Wind, Höhenkrankheit oder wenn die Ausrüstung versagt. Du musst sofort mit deinem Team darüber reden. Was ist der nächste Schritt? Du bist gezwungen, eine Entscheidung zu treffen. Der Entscheidungsdruck am Berg ist höher als sonst. Und dabei geht es nicht nur darum, wie man Hindernisse meistert. Es geht auch um innere Konflikte. Das hat mit der Einsamkeit und der Einfachheit der Berge zu tun.
Warum verwendest du GORE-TEX Ausrüstung?
Die Kontrolle zu haben, ist so wichtig. Da draußen ist es alles. Das gehört zu der Schönheit der Erfahrung. Du bist der Umwelt ausgeliefert. Aber du kannst für gute Ausgangsbedingungen sorgen. Es gibt Dinge, über die du die Kontrolle hast. Mit wem du kletterst. Und mit welcher Ausrüstung. Mit GORE-TEX Produkten hast du diese Kontrolle in schwierigen Situationen. Einen Sturm kann ich nicht kontrollieren. Aber welche Jacke ich mitnehme, damit ich geschützt bin – das kann ich kontrollieren.
In zehn oder weniger Worten: Was würdest du sagen, wofür du „gemacht“ bist?
Fürs Erforschen. Ich bin dafür gemacht, das Unentdeckte zu entdecken.
Ich bin schon in vielen schwierigen Situationen gesteckt. Heiße Sonne. Kalte Luft. Rauer Fels. Meine GORE-TEX Jacke steht mir bei allen Höhen und Tiefen bei. Damit fühle ich mich wohl. Ob ich eine steile Wand über mehrere Seillängen klettere oder mich ausruhe. Ich kann mich darauf verlassen, dass sie mich trocken und warm hält, egal wie schlecht das Wetter wird. So kann ich bei Bedingungen weitermachen, die mich sonst vielleicht zögern lassen würden. Es ist gut, diese Rückversicherung zu haben.
- Durchquerung Grönlands, von der Westküste zur Ostküste, per Ski, Schlitten und Snowkite – mit der freien Begehung einer unbekletterten Wand auf dem Weg
- Begehung der schwierigsten Big-Wall-Freikletterroute Brasiliens am Pedra Riscada Höhe: 800 Meter.
- Erstbegehung der Route Take the Long Way Home auf Baffin Island, Kanada. Höhe: 700 Meter.
- Nominierung für den Piolet d'Or für die Erstbegehung der 27 Seillängen langen Route an der Nordwand des Cerro Murallón in Patagonien
- Gründung des Kletterausrüstungsherstellers Red Chili zusammen mit Uwe Hofstädter
- Siege beim Rock Master Kletterwettkampf in Arco, Italien