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    GORE‑TEX Experience Tour: Auf den Spuren von Ines Papert
    Lesezeit: 4-Minuten


    Die Kandidatin Sabine Bruckmeier lernt die spannende Expeditionswelt von Ines Papert kennen und kämpft sich bei -15 Grad Celsius auf knapp 5.000 Meter.

    Sabine aus Tüssling/Bayern konnte die finale Runde im Bewerbungsverfahren der GORE‑TEX Experience Tour für sich entscheiden und durfte die viermalige Eiskletter-Weltmeisterin Ines Papert und ihr Team als Expeditionsreporterin vom 21. September bis 26. Oktober nach Kirgistan/Zentralasien begleiten.

    Nicht nur für Sabine kamen dabei der Wintereinbruch und die kalten Temperaturen überraschend. Auch Ines und ihr Team rechneten nicht mit derartigen Witterungsbedingungen. So wurde schon die Anreise zu einem nervenaufreibenden Unterfangen. Der eigentliche Plan per LKW ins das Kookshai Gebirge zu fahren, musste aufgegeben werden da die Straßen wegen Schneefalls nicht befahrbar waren. Die einzige Alternative: 350km mit einem Transporter in die Ortschaft Naryn und von dort aus per Helikopter ins Basislager auf 3.850 Meter Höhe. Mit Zeitverzug kamen Ines, Sabine und die anderen Expeditionsteilnehmer schließlich ihrem Ziel ein großes Stück näher. Es folgten tagelange Materialtransporte über den 15km langen Kamovara Gletscher bis sie schließlich bei strahlendem Sonnenschein das ABC (advanced base camp) auf 4.600 Metern errichteten.

    Doch das Glück schien auch zu diesem Zeitpunkt nicht auf Seiten der Expeditionsteilnehmer zu stehen. Eine hartnäckige Erkältung zwang Ines Papert und Teamkollege Wolfgang Russegger zu einer mehrtägigen Ruhepause.

    Geduld war bei dieser Expedition also die wichtigste Tugend.

    Gerade als es gesundheitlich wieder bergauf ging, verschlechterte sich das Wetter rapide. Trotzdem startete das Team einen ersten Versuch den 5.842 Meter hohen Mount Kyzyl Asker zu bezwingen. Nach einem anstrengendem Biwak mit Schneestürmen und starken Winden musste Ines mit ihren Expeditionsbegleitern zum ABC umkehren. Nach zehn Tagen des langen Wartens ließ ein angekündigtes Schönwetterfenster die Stimmung im Team steigen.

    Am 19. Oktober wagten Ines Papert, Thomas Senf und Wolfgang Russegger erneut einen Versuch und kämpften sich in einer 17-stündigen Klettertour auf eine Höhe von 5.668 Meter. Die anspruchsvolle Eis- und Mixedklettertour zehrte enorm an ihren Kräften, trotzdem kletterten sie bis spät in der Nacht. In einer Steilwand nur 200 Meter unterhalb des Gipfels, verbrachten sie das bisher härteste und unbequemste Biwak ihres Lebens: Eine plötzlich auftretende Schlechtwetterfront durchkreuzte in der Nacht ihre Pläne. Temperaturen von  30°C unter null, abgehende Lawinen, heftiger Schneefall und ein funktionsuntüchtiger Kocher zwangen die Expeditionsteilnehmer schließlich zum Abbruch. Ines schreibt rückblickend im Expeditionsblog über die Nacht: "Wir haben Angst vor Erfrierungen, fragen uns ständig gegenseitig nach unserem Befinden und bibbern gemeinsam vor uns hin. Der Sitzplatz wird aufgrund der Schneemassen immer kleiner. Bald hänge ich nur noch in der Schlinge, die mich mit dem Seilgeländer verbindet."

    Bei Sonnenaufgang seilte sich das Team um Ines aus Angst vor weiteren Lawinen schnellstmöglich ab, wobei die eingefrorenen Finger jeden Handgriff erschwerten.

    Nach einer erholsamen Nacht im ABC machten sie sich am nächsten Morgen auf Skiern auf den Weg Richtung Basiscamp. Im Tiefschnee kam Ines plötzlich ins Rutschen. Sie schrieb danach: "Ich falle abwärts und plötzlich befinde ich mich acht Meter tiefer in einer dunklen Gletscherspalte. Schnee fällt über mich und verwehrt mir kurz die Atmung. Ich bekomme panische Angst. Haben meine Freunde den Sturz bemerkt?". Glücklicherweise sah Thomas Senf den Unfall und reagierte sofort. Mit einer Seilsicherung half er Ines nach oben und die Erleichterung war beiden ins Gesicht geschrieben.

    An spannenden und heiklen Situationen hat es dieser Expedition also während der langen fünf Wochen nicht gefehlt.

    Am Ende waren es nur noch 200 Meter zum Ziel. Und doch war der Gipfel unerreichbar.

    Die Enttäuschung bei Ines war zunächst groß, aber sie zog trotzdem eine positive Bilanz: "So kurz vor dem Ziel umkehren zu müssen tut weh, aber motiviert auch umso mehr. Wir haben viel Erfahrung gesammelt, die wir in die Planung für 2011 mit einbeziehen werden." Der Entschluss steht also fest: Ines Papert kommt wieder!

    [caption id="attachment_2823" align="alignright" width="300" caption="Photo: Franz Walter"]GORE-TEX Experience Tour candidate Sabine Bruckmeier[/caption]

    Für Sabine war die Expedition auf jeden Fall ein tolles Erlebnis. Zusammen mit dem Fotografen Franz Walter kämpfte sie sich bei -15°C vom Basislager zum ABC auf knapp 5.000 Meter vor, eine tolle Leistung für die Hobby-Outdoorsportlerin Sabine. Sie schrieb über diesen Moment stolz in ihrem Expeditionsblog:  "Der höchste Punkt auf dem ich bisher je stand."

    Ihre Erwartungen wurden voll erfüllt und Ines konnte ihr viel von ihren Erfahrungen mit auf den Weg geben. "Ines hat mir geholfen, die anstrengenden Tage in der Kälte zu meistern und sie hat mich dazu inspiriert, in ihre Fußstapfen zu treten – oder es zumindest zu versuchen."  Auch der starke Wille und das Durchhaltevermögen von Sabine hat das ganze Team beeindruckt. Ines richtet nach der Expedition einen Dank an Sabine: "Sie war der gute Geist im Team und hat uns mit ihrer positiven Art immer motiviert!"

    Die wichtigste Erkenntnis, die Sabine jedoch mit nach Hause nimmt lautet: "Der Berg ist stärker als der Mensch".

    Pressekontakt und Interviewanfragen:
    Hans-Peter Rudolph